MITMACHEN IM KINDERGARTEN
İlhan Tomanbay
Almanya’da
doktoramı bitirip yurda döneceğim zaman
kızımın kreş müdürüne vedaya gittiğimde
benden dergileri için istediği yazıdır.
Aynı hafta içinde Türkiye’ye döndüğüm için
dergiye ulaşma çabasına giremedim.
AWO’nun dergisinde yayınlatacağını söylemişti.
Die Ausländer, bzw. die Türken leben in der BRD in einem unterschiedlichen Verständniskreis. Die Sprache, die Religion, die Gebräuche und Sitte sind alle unterschiedlich.
Auch die ausländischen, bzw. türkischen Kinder, die sich in der Liststr. 2 befinden, müssen in einem Milieu aufwachsen, das auch unterschiedlich ist, welche das Verständnis, die Gebräuche und Sitte ihrer Eltern daran gewöhnt haben.
In der Türkei ist ein Kindergarten ein “Aufbewahrungsort”, wo die Eltern ihre Kinder “abgeben und gehen”.
Hingegen in der BDR ist er ein “Erziehungsort”, wo sich die Eltern an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen, mitmachen und dabei eine gewisse Rolle spielen.
Es wird in der Türkei von der Eltern nicht erwartet, da‑ sie sich an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen und mitmachen, es wird auch nicht erwünscht. Man darf sich dort in die Erziehungstätigkeit der Erzieherin (oder Lehrerin) nicht einmischen. Die Eltern werden nicht als ein Bestandteil der Vorschul- oder Schulerziehung betrachtet. Aber in der BRD wird es von den Eltern besonders erwünscht und erwartet, da‑ sie sich an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen und mitmachen. Die Eltern sind hier ein unvermeidbarer Bestandteil der Vorschulerziehung der Kinder, weil das Mitmachen der Eltern in der BRD im Hinsicht der psychischen und sozialen Entwicklung der Kinder gro‑ geschrieben wird.
Das wird aber in der Hinsicht der Erziehung eines ausländischen Kindes in einem deutschen Kindergarten noch grosser geschrieben, weil sich das Kind im Kindergarten im Vergleich zum zu Hause in einem ganz anderen Verhältniskreis befindet. Es fällt dem Kind schwer, abends zu Hause ein anderes Umgehen mit den Eltern, am Tag ein ganz anderes mit den Freunden und ErzieherInnen zu begreifen. Um diese Schwierigkeit überwinden zu können, braucht das Kind die andauernde Unterstützung der Eltern. Diese Unterstützung geht zweierlei:
Erstens, die Eltern sollen bei der Erziehung ihrer Kindern im Kindergarten möglichst mitmachen. Das Mitmachen ist auch für die deutschen Eltern genauso wichtig, im Hinblick auf die psychische Gesundheit und soziale Entwicklung der Kinder. Je näher das Kind seine Eltern im Kindergarten fählt, desto sicherer fählt es sich in der au‑enfamiliären Umgebung und umso leichter integriert es sich in seinen Bekanntenkreis. Das Milieu wirkt für es nicht mehr “fremd”. Das ist sehr wichtig für die psychische und soziale Gesundheit des Kindes.
Das Kind, das die Anwesenheit ihrer Eltern im Kindergarten miterlebt, geht mit den deutschen Freunden leichter um, verständigt sich leichter, lernt ihre Sprache schneller. Die Kinder, die mit den Freunden nicht so einfach umgehen können, geraten in Schwierigkeiten beim Umgehen mit den Menschen, wenn sie erwachsen sind. Das wirkt negativ auf seine zuknftigen Erfolge im Leben. Welche Eltern möchten so was?
Je problemloser die Beziehung eines -ausländischen- Kindes zu den anderen Kindern im Kindergarten ist, desto spannungsloser wird seine Beziehungen mit den Eltern zu Hause.
Zweitens, die Eltern sollen mit ihren Kindern häufig sprechen, sich unterhalten und versuchen, den kulturellen Unterschied zwischen zwei Kulturen möglichst klar zu machen. Daneben sollen sich auch die ausländischen Eltern bemühen, die Widersprüche (die Kluft) zwischen den Beziehungen im Kindergarten und zu Hause möglichst zu mindern. Wenn das ausländische Kind zu Hause unter Druck steht, während es und seine Freunde im Kindergarten in einem verständnisvollem Milieu leben, schwankt das Kind zwischen zwei unterschiedlichen Verständnisarten und wird unsicherer.
Wenn es sogar für die Eltern schwierig wird, sollen die türkischen Eltern ständig versuchen, die Erziehungsvorstellungen, die mit ihren gewöhnlichen Erziehungsvorstellungen nicht übereinstimmen, zu übernehmen. Das ist so wichtig für ihre psychische Gesundheit, den innerlichen Ausgleich und die soziale Entwicklung.
Allerdings sind die in der BRD lebenden Ausländer überwiegend nicht mehr “Gast”, sondern se‑haft. Trotzdem möchte ich ein türkisches Sprichwort erwähnen, damit man sich im endeffekt ein Bild machen kann: “Ein Gast isst nicht das, was er erwartet, sondern das, was ihm vorgesetzt wird.” Das heisst, man muss den Gegebenheiten Rechnung tragen.
(1980, Düsseldorf)
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